Gespräch mit der Autorin Stephanie Clasemann über Usbekistan, Geheimnisse und die Magie fremder Städte

HAUPTSTADTECHO: Frau Clasemann, Sie sind im Emsland aufgewachsen, haben Psychologie und Operngesang studiert, in beiden Berufen gearbeitet – und begleiten regelmäßig Pilgerreisen nach Usbekistan. Gerade sind Sie wieder zurück, das Gepäck voller farbenfroher Fotos. Und zeitgleich ist Ihr neues Buch „Und zuletzt Buchara“ erschienen. Sie hatten ja bereits ein Usbekistan-Buch veröffentlicht – warum jetzt ein zweites?

Stephanie Clasemann: „Offenbar lässt mich das Land einfach nicht los. (lacht) Aber diesmal habe ich etwas völlig anderes geschrieben: keine Sachinformationen, sondern eine Erzählung. Die Leserinnen und Leser folgen einer spannenden Geschichte – und ganz nebenbei erleben sie Usbekistan mit all seinen Farben, Düften und Eigenheiten“.
HAUPTSTADTECHO: Worum geht es in der Geschichte?

Stephanie Clasemann: „Im Zentrum steht Gesa, eine junge Studentin, die mit zwei Reisebekanntschaften durch Usbekistan reist. Marc und Sonja sind sehr besondere Persönlichkeiten – und vor allem Marc hat es ihr angetan. Doch Gesa wird bald spüren, dass die beiden etwas vor ihr verbergen. Erst am Ende wird sie verstehen… aber da ist es bereits zu spät“.
HAUPTSTADTECHO: Klingt nach Abenteuer und Herzklopfen. Muss man selbst studieren, um das Buch zu mögen?

Stephanie Clasemann: „Nein, überhaupt nicht! Das Buch ist für alle, die neugierig auf Usbekistan sind – egal ob man gerade eine Reise plant, bereits dort war oder einfach Lust auf eine atmosphärische Erzählung hat“.

HAUPTSTADTECHO: Sie waren ja gerade wieder im Land. Was hat sich verändert?
Stephanie Clasemann: „Sehr viel. Usbekistan investiert stark in den Tourismus. Die Strecke Buchara–Chiwa dauert aktuell noch einen ganzen Tag durch die Kyzylkum-Wüste. Bald wird man dafür nur noch wenige Stunden im Schnellzug brauchen. Und in Buchara sieht man überall neue Hotels und Teestuben. Es tut sich richtig etwas“.

HAUPTSTADTECHO: Wann waren Sie davor das letzte Mal in Usbekistan?
Stephanie Clasemann: „Zuvor im März 2024 – diesmal im Herbst, also Ende Oktober. Das macht einen erstaunlich großen Unterschied“.
HAUPTSTADTECHO: Inwiefern bitte?
Stephanie Clasemann: „Im März beginnt die Saison gerade erst. Das Land wirkt ruhiger, die Usbeken haben Zeit, freuen sich über jeden Gast, und überall feiert man Nauruz, das Frühlingsfest. Das ist eine besondere, fast zarte Stimmung. Im Oktober dagegen ist Hauptsaison. Die Städte sind voller Reisender, die Menschen herzlich wie immer – aber man spürt, dass ein anstrengender Sommer hinter ihnen liegt und der Winter naht“.

HAUPTSTADTECHO: Und welche Jahreszeit mögen Sie persönlich lieber?
Stephanie Clasemann: „Schwer! Im Herbst liebe ich die Wärme und das unglaubliche Obstangebot – Melonen in allen Farben und Größen. Diesmal habe ich sogar kleine einheimische Khakis entdeckt: süß, weich, wunderbar. Aber wenn ich ehrlich bin: Das Frühjahr ist mein Favorit. Es ist leiser, die Lichtstimmung ist einzigartig – und man erlebt das Land auf eine sehr ursprüngliche Weise“.
HAUPTSTADTECHO: Wann wird es für Sie das nächste Mal nach Usbekistan gehen?
Stephanie Clasemann: „2026 begleite ich wieder eine Pilgerreise dorthin. Wer Lust bekommen hat: Informationen gibt es auf
HAUPTSTADTECHO: Vielen Dank für das Gespräch.
Hinweis:
Das neue Buch von Stephanie Clasemann „Und zuletzt Buchara“, ist im Herbst 2025 im Verlag Silsile zu Wien erschienen.
Erhältlich als Taschenbuch für 20 Euro im deutschen Buchhandel. ISBN 978-3-903221-41-3.
Text: Volker Neef
Fotos: Stephanie Clasemann; Privat


