Internationales Drachenbootrennen auf dem Main

Am 24. Mai fand in Frankfurt am Main, nämlich auf am Mainufer, das 2. Internationale Frankfurter Freundschafts-Drachenbootrennen statt.

Drachenbootrennen sind tief in der chinesischen Kultur verwurzelt. Ein Drachenboot ist ein besonders langes, offenes Paddelboot. Oft stellt es durch Bemalung oder Schnitzarbeiten sowie einen dekorativen Drachenkopf und -schwanz einen stilisierten chinesischen Drachen dar. Die Besatzung eines Drachenbootes besteht typischerweise aus 22 Teammitgliedern: 20 Paddlern, die paarweise auf Bänken sitzen und mit Stechpaddeln das Boot Vorwärtsbewegen. Ein Trommler befindet sich am Bug, der den Rhythmus vorgibt. Der Steuermann am Heck macht seinem Namen alle Ehre, er steuert das Boot.
Das Drachenbootfest fällt auf den 5. Tag des 5. Monats im traditionellen chinesischen Kalender, weshalb es auch „Doppelfünf-Fest“ genannt wird. Im Jahr 2025 ist dies der 31. Mai. Die Legende besagt, dass um 300 v. Chr. die vergeblichen Rettungsversuche für den Dichter Qu Yuan den Ursprung der Drachenbootrennen darstellen. Fischer wollten ihn mit lautem Trommeln und wilden Paddelschlägen vor gefährlichen Fischen schützen. Es war vergeblich.
Seitdem wird in China die Suche nach dem Geist des Dichters in Form von Drachenbootrennen traditionell fortgeführt, nämlich zum Drachenbootfest.

Die Bezeichnung „International“ bei dem jüngsten Frankfurter Rennen macht deutlich, dass die Veranstalter unbeschadet der tiefen chinesischen Wurzeln auf die völkerverbindende Kraft von Kultur abstellten. Dementsprechend: Neben den Rennen – 18 internationale Teams mit fast 500 Teilnehmern – gab es zugleich viele internationale Stände und ein gelungenes Kulturprogramm. Letzteres namentlich durch China, Indonesien, Kambodscha und Thailand, alle zugleich repräsentiert durch ihre zuständigen konsularischen Vertreter. Und die Veranstaltung dauerte den ganzen Tag. Beginn war um 8:30 Uhr mit einem Kulturprogramm (Malerisch gekleidete Trommler aus der chinesischen Stadt Shemu, Shaanxi), anschließend Begrüßungsreden von Ehrengästen (namentlich den konsularischen Vertretern der beteiligten Länder), sodann die Vorläufe. Mittags folgte ein weiteres Kulturprogramm auf der Bühne mit sehr ansprechenden Tänzen von Tänzerinnen aus Djakarta (Indonesien) und Kambodscha, Klängen der Pferdkopfgeige (Morin Khuur) und Auszügen aus der Peking Oper. Bis in den Abend hinein drängten sich die Besucher am Mainufer. Die Gäste schauten sich die Finalrennen an.

Zwischendurch konnten sich die Besucher an den sehr zahlreichen Ständen mit internationalen Speisen stärken oder andere Stände mit dem Angebot von Produkten aus den unterschiedlichen asiatischen Ländern besuchen und manches Neue erfahren. So beispielsweise über die Vielzahl der in Kambodscha hergestellten Pfefferarten. Die sehr gut angenommene Veranstaltung klang um 21 Uhr aus.
Text/Foto: RRB