
Zu Gast „Bei.Gretel“
Das Boutique-Wellness-Hotel in Weißig bietet Ayurveda, Spitzenküche und den besten Panoramablick auf den Lilienstein
Nur etwa 30 Kilometer südöstlich von Dresden beginnt die Sächsische Schweiz, der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges. Den Besucher erwarten faszinierende Naturlandschaften mit bizarren Felsen, tiefen Schluchten und dichten Wäldern. Im Wettbewerb um die schönste Hotellage mit bester Sicht auf die Tafelberge nimmt das Boutique-Hotel „Bei.Gretel“ in Weißig ohne Zweifel einen Platz ganz vorne ein.
Eine Perle als Urlauber-Domizil

Die Wahl des Namens „Bei.Gretel“ für dieses Wellness-Hotel will schon etwas über sein Konzept verraten, erzählt die Inhaberin und Geschäftsführerin Angelika Müller. Der Name Gretel leitet sich von Margarete ab und hat seinen Ursprung im griechisch-lateinischen „margarita“, was „die Perle“ bedeutet.
Angelika Müller kaufte im Jahr 2019 ein Wanderhotel in der Struppen-Siedlung, das von ihr komplett entkernt und umgebaut wurde und wollte so eine Perle als Urlauberdomizil mit neuer Identität schaffen. Der Start war schwierig mit Schließungen wegen Corona und Waldbetretungsverboten wegen großflächiger Wandbrände, doch die Hoteliers haben diese schwierigen Situationen bewältigt und sind mit dem Jahr 2023 richtig in die Spur gekommen.
Das Vier-Sterne-Superior-Haus erhielt von Angelika Müller ein maßgeschneidertes neues Konzept, das es so in der Sächsischen Schweiz bisher noch nicht gegeben hat – Wellness, Ayurveda und Wohlfühlen. „Und das ‚Bei‘ mit dem Punkt im Namen des Hotels soll für Ankommen und Wohlfühlen stehen“, so Angelika Müller. „Denn wir sind nah bei unseren Gästen, schließlich sind wir ein kleines Haus mit nur 15 Doppelzimmern und sieben Einzelzimmern.“
Favorit der Ayurveda-Anwendungen ist bei den Männern eine Ayurvedische Rückenbehandlung Spezial mit Kräuterstempel und bei den Frauen die Königsdisziplin der Ayurveda Stirnölguss mit Ganzkörper-Öl-Massage.
Schwitzen und Dinieren mit Blick auf den Lilienstein

Ohne Zweifel ein weiterer Höhepunkt erwartet die Hotelgäste im Saunabereich „Bei.Gretel“. Insgesamt stehen fünf Saunen für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Vorlieben zur Verfügung. Der Clou der Saunaanlage ist auf einem kleinen Absatz im Garten installiert: Zwei überdimensionale Holztonnen mit je zwei Holzbänken und einem Saunaofen und einer wunderbaren Sicht auf den Lilienstein.
Und bei Frühstück, Kaffee und beim Abendessen kann der Urlauber den gleichen schönen Blick genießen, entweder vom Restaurant oder von der Freiluft-Terrasse. Und das bei exquisitem Essen können Wanderer Bei.Gretel neben Wellness und Ayurveda auch die hervorragende Küche genießen, zum Beispiel mit Wildkräutersalat, Spargel-Quiche, Tiger-Garnelen, Schweinefilet mit Ingwerkarotten oder Pistazien-Tiramisu.

Wildkräutersalat (Foto: Ronald Keusch)

An einer Station des berühmten Malerwegs
Der Ort Weißig ist auch ein großer Anziehungspunkt für alle Wanderfreunde, denn hier verlaufen die beiden letzten Etappen des berühmten Malerwegs. Er zählt zu den schönsten Weitwanderwegen Europas und führt in acht Etappen über 116 Kilometer von Liebethal nach Pirna rund um die Sächsische Schweiz zu vielen bekannten Zielen, wie der Bastei, dem Großen Winterberg, dem Felsentor Kuhstall, den Schrammsteinen, durch das Kirnitzschtal und zur Festung Königstein. Berühmte Maler der Romantik wie Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus und Ludwig Richter haben sich von der spektakulären Landschaft inspirieren lassen. Der Weg ist durchaus sportlich herausfordernd, gilt es doch insgesamt 3600 Höhenmeter aufwärts und dann auch wieder abwärts zu überwinden, teilweise auf Treppen, Stiegen und Leitern, dafür entschädigt die Vielzahl an landschaftlichen Höhepunkten.

Tatsächlich übernachten Bei.Gretel auch Weitwanderer, die sich nach den Strapazen der vorigen Etappe bei Wellness und gutem Abendessen für die letzten 16 Kilometer nach Pirna rüsten. Vom Ausgangspunkt Weißig geht es auf dem Malerweg zunächst auf den nahe gelegenen Rauenstein, der schon in einer halben Stunde über unzählige Treppenstufen zu erreichen ist. Im Bergrestaurant kann man bei einem Durstlöscher den 360-Grad Rundblick genießen. Gleich gegenüber auf der anderen Seite der Elbe liegen die Bastei und der Kletterfelsen Mönch mit der auf ihm stehenden überdimensionalen Wetterfahne in Figur eines Mönches. Und in der entgegengesetzten Richtung sind die Tafelberge Lilienstein und Königstein zu sehen sowie bei der Ortschaft Struppen der Große und der Kleine Bärenstein.

Beim Bergrestaurant kann man sich auch seinen Malerwegswanderpass abstempeln lassen und dann seinen Weg über das langgestreckte Felsmassiv des Rauensteins nach Wehlen, Naundorf und schließlich auf dem Canalettoweg nach Pirna fortsetzen. Endpunkt ist das Canaletto-Haus am Marktplatz.

Kleiner Spaziergang zum Kurort Rathen
Ganz nah „Bei.Gretel“ liegt in nur 20 Minuten Fußweg der Kurort Rathen. Mit einer ständig pendelnden Fähre kann man zum anderen Elbufer übersetzen und von dort den wohl bekanntesten Ausguck des Elbsandsteingebirges ersteigen – die Felskulisse des Basteimassivs mit seiner Basteibrücke und dem einmaligen Panoramablick auf den Lilienstein und den Königstein.

Und nicht zu vergessen für die Hotelgäste: Die Kulturstadt Dresden, die sich in diesem Jahr das Motto „Dresden tanzt“ gegeben hat, ist bereits in einer halben Stunde erreichbar. In der Galerie Neuer Meister im Albertinum können die Landschaftsgemälde der deutschen Romantiker bewundert werden – und vielleicht erkennt der Besucher in der Ausstellung die eine oder andere Felslandschaft der Sächsischen Schweiz wieder.
Text/Foto: Ronald Keusch