Exotisches Paradies mitten im Ozean

Teil 1 der SĂŒdsee-Impressionen: Mit dem Kreuzfahrtschiff âPaul Gauguinâ von Fiji-nach Tahiti â das verspricht SĂŒdsee-Feeling, Schnorcheln und französische Cuisine. Und die Tour hĂ€lt das Versprechen!
Startpunkt der Kreuzfahrt ist die Hafenstadt Nadi auf der Fiji-Hauptinsel Viti Levu. WĂ€hrend der Maler Paul Gauguin, Namensgeber fĂŒr das Kreuzfahrtschiff der französischen Reederei PONANT, im 19. Jahrhundert fĂŒr seine Reisen nach Tahiti mit einem Postschiff zwei Monate benötigte, schaffen wir die Anreise ĂŒber Doha und Singapur in 22 Flug-Stunden.
Merkmale der Kreuzfahrt mit der âPaul Gauguinâ durch die SĂŒdsee sind die ĂŒberschaubare GröĂe des Schiffes mit 165 Kabinen, die französische KĂŒche und ein groĂes Ausflugsangebot, das von einem Team an Experten und lokalen ReisefĂŒhrern vorbereitet und begleitet wird. SchlieĂlich ist der Name âExplorerâ fĂŒr Kreuzfahrten von PONANT verpflichtend.
Entdeckungen auf den Fiji-Inseln
An den ersten drei Tagen unserer Tour stehen Entdeckungen auf den Fiji-Inseln auf dem Programm: Die kleine Insel Beqa, wo wir das Ritual der FeuerlĂ€ufer miterleben können, die Hauptstadt Suva mit ihren SehenswĂŒrdigkeiten und groĂstĂ€dtischer GeschĂ€ftigkeit, sowie die zweitgröĂte Fiji-Insel Vanua Levu mit tropischem Regenwald und ausgedehnten Kokosnussplantagen â dazu mehr im Teil 2 der SĂŒdsee-Impressionen.
Inselstaat Tonga besteht aus 171 Inseln
Das nĂ€chste Ziel der âPaul Gauguinâ ist der Inselstaat Tonga, der offiziell aus 171 Inseln bestehen soll, davon sind 45 bewohnt. Die Zahl ist umstritten, weil schon manche nur wenige Meter aus dem Meerwasser ragenden Felsen als âInselâ bezeichnet werden.

Eine Bus-Tour fĂŒhrt ĂŒber die zweitgröĂte Insel von Tonga Vavaâu mit 1.700 Einwohnern. Auf den meisten GrundstĂŒcken stehen Fahrzeuge und auf den DĂ€chern SattelitenschĂŒsseln, sie zeugen von bescheidenem Wohlstand. Nach den Methodisten bilden die Mormonen die gröĂte religiöse Gruppierung. Sie bauen an der StraĂe eine riesige Kirche. Doch den besten Platz hat die katholische Kirche St Joseph, die auf einer Anhöhe liegt und den Hauptort der Insel Neiafu ĂŒberragt.

Die Tour macht Station an Aussichtspunkten hoch ĂŒber dem Meer. Zuerst beim Lookout Utulaâaina sowie spĂ€ter am Esi-o-Salote mit wunderbaren Motiven von der felsigen grĂŒnen KĂŒste.

Folklore und Ananas
Im Dörfchen Pouono wird in einer groĂen VeranstaltungshĂŒtte mit SitzbĂ€nken den GĂ€sten ein Folkloreprogramm prĂ€sentiert. WĂ€hrend die MĂ€dchen beim Tanzen mit expressiven Handgesten Geschichten erzĂ€hlen und sich dabei kaum von der Stelle bewegen, machen die jungen Burschen kraftvolle SprĂŒnge. Ihr Tanz Ă€hnelt dem Haka, dem traditionellen Kriegstanz der Maori in Neuseeland. Zu den Zuschauern gesellen sich auch vier kleine Dorfkinder, die in einer TĂŒröffnung sitzen und interessiert zuschauen. Der Kleinste von ihnen hĂ€lt die ganze Zeit ein Handy in der Hand, fast wie daheim.


Nach dem Tanzen prĂ€sentieren zwei Dorffrauen ihre aus PalmenblĂ€ttern und Rinde gefertigten Handarbeiten. Aus der Rinde des Maulbeerbaumes werden zum Beispiel groĂflĂ€chige Tapa-Stoffe geklopft und anschlieĂend mit traditionellen Motiven bemalt. Sie finden vielfĂ€ltige Verwendung, als tĂ€gliche Bekleidung, Vorhang, Schlafmatte und sind auch fĂŒr die Touristen ein beliebtes Souvenir. An einem kleinen FrĂŒchtebasar erfahren die GĂ€ste aus der fernen Welt: So also kann Ananas schmecken, wenn sie ausgereift vor Ort geerntet wird.
Ginger Ale gegen Seekrankheit

Der SĂŒdpazifik erinnert die Passagiere, dass bei aufkommendem Wind auch ein gröĂeres Kreuzfahrtschiff schaukeln kann. Gegen Seekrankheit soll Ginger Ale helfen. Diesen Tipp beherzigen viele Reisende und schon bald sind die Bord-VorrĂ€te an Ginger Ale erschöpft. Allerdings können bei zu hohen Wellen auch die Tenderboote nicht starten. Die Folge ist, dass der KapitĂ€n den Landgang in Rarotonga auf den Cook-Inseln absagen muss. Stattdessen umrundet das Schiff einmal die Insel und wir sehen die beeindruckenden Wellen, die sich an dem Barriere-Riff von Rarotonga brechen.
Zwischen Tonga und den Cook-Inseln liegt die Datumsgrenze, und da wir von West nach Ost fahren, begehen wir den 16. November zwei Mal, ganze 47 Stunden lang. FĂŒr uns hat dieses Jahr damit einen Sonnenaufgang mehr als fĂŒr alle anderen, die die Welt nicht umrunden.
Ankunft in Polynesien
Zwei Tage spĂ€ter erreicht die âPaul Gauguinâ Bora Bora und damit das französische Ăberseegebiet Französisch-Polynesien. Französisch-Polynesien mit der Hauptinsel Tahiti gehört nicht zur EU, trotzdem macht das Land einen feinen Unterschied zwischen Reisenden aus der EU und aus anderen LĂ€ndern. WĂ€hrend alle Passagiere aus den USA oder China einen schönen Stempel in ihren Pass erhalten, werden wir als EU-BĂŒrger nach einer Gesichtskontrolle einfach durchgewinkt. Manche finden das schade.
Die Perlen des Pazifiks ĂŒber und unter Wasser erleben

Die nĂ€chsten drei Tage liegt die âPaul Gauguinâ in den Lagunen von Bora Bora und der Nachbarinsel Tahaâa und die Passagiere können aus einem Ausflugskatalog unter 25 Angeboten auswĂ€hlen. Da gibt es beispielsweise eine Inselrundfahrt mit Le Truck â einem offenen polynesischen Bus, eine Schnorchel-Tour mit einem traditionellen Ausleger-Kanu oder den Ritt auf einem Unterwasser-Scooter, âAqua-Bikeâ genannt. Sie können sich aber auch einfach zu einem fast menschenleeren Motu ĂŒbersetzen lassen und dort Sonne und Wasser genieĂen – und die sensationellen Fotomotive mit dekorativen SĂŒdsee-Palmen.
Letzte Station der Tour ist die Insel Moorea, die schöne Nachbarinsel von Tahiti. Und dann heiĂt es, nach zwei Wochen Kreuzfahrt in Papeete Abschied von der âPaul Gauguinâ zu nehmen. FĂŒr uns hat die Reise noch eine einwöchige Fortsetzung in Moorea, bevor wir die Weltumrundung mit einem Flug ĂŒber Los Angeles und Paris zurĂŒck nach Berlin abschlieĂen.
Mehr zu den Entdeckungen auf Bora Bora und Moorea ist in den Teilen 3 und 4 der SĂŒdsee-Impressionen zu lesen.
Text/Foto:Â Ronald Keusch